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Kolumne: Die Redaktion stellt vor: Unsere GeheimtippsStefan Thiermann, am 17.03.2013, Seite 1 von 1

Es ist schon ein wenig komisch, wenn gestandene Männer Quietschlaute von sich geben und aller paar Minuten der Satz „Oooh, ist das süß!“ ertönt. Bei manchen Spielen kann man aber auch nicht anders. Klonoa: The Door To Phantomile ist so ein Beispiel, das wir euch dieses Mal im Rahmen unserer Geheimtipps-Serie empfehlen möchten. Ganz so häufig wie beschrieben war das mit den Quietschlauten bei mir zwar nicht (bin anscheinend ein besonders harter Hund), allerdings komme auch ich nicht umhin, dem Spiel einen Charme zuzusprechen, der in diesem Maße nicht unbedingt alltäglich ist. Aber „Geheimtipp“ impliziert schließlich, dass einige unter euch noch nichts vom Spiel gehört haben dürften, deswegen fangen wir mal ganz von vorne an!
Im Original erschien das Spiel anno 1998 für die gute, alte PSOne und verkaufte sich trotz guter Kritiken außerhalb Japans nicht wirklich gut. Im Playstation Store werdet ihr aber fündig, solltet ihr diese Perle auf der Vita (oder PS3) nachholen wollen. Alternativ gibt es auch ein Remake auf Nintendo Wii, das optisch um Einiges aufpoliert wurde und mittlerweile nicht mehr ganz so günstig wie zunächst vermutet zu haben ist. Ihr seid als Klonoa unterwegs und hüpft und rennt in 2,5D durch kreativ gestaltete Levels – wir haben hier also den etwas anderen Platformer zu tun, die so heute eigentlich nicht mehr entwickelt werden. Mit dabei ist euer Sidekick Huepow, ein blauer… äh… Ball, der in einem Ring schlummert. Die Story ist genretypisch relativ dünn, weswegen hier nur so viel verraten sei, dass die beiden Helden sich aufmachen, um Bösewicht Ghadius daran zu hindern, einen Anhänger mit magischen Kräften zu bekommen, sowie – Überraschung – eine holde Maid zu retten. Die Geschichte wird dabei extrem charmant erzählt und schicke Rendersequenzen tun ihr Übriges zur Aufmachung. Dazu kommen besagter Knuddelfaktor, putzige Animationen und der liebevolle Artstyle, der das Spiel von der Masse abhebt. Im Hintergrund passiert oft irgendetwas, wenn sich beispielsweise Windmühlenflügel drehen oder ihr gar schon in entfernte Levelabschnitte schauen könnt, die ihr erst später erreichen werdet. Die Musik besitzt Ohrwurmcharakter und macht Klonoa – The Door To Phantomile mit seiner Kinderlied-artigen Instrumentierung zum Knuddel-Overkill!

Was mich damals aber wirklich ans Pad gefesselt hat, ist das Gameplay, das sich wunderbar in den hübschen Gesamteindruck einfügt. Durch die 2,5D-Perspektive (ich will moderne Spiele mit dieser Perspektive!) seid ihr zwar von links nach rechts unterwegs, allerdings wird dadurch das Geschehen auf dem Bildschirm deutlich dynamischer, weil sich zum Teil die Kameraperspektive leicht ändert und ihr so beispielsweise den Hauptcharakter von hinten einen Abhang hinunterrutschen seht. An anderer Stelle könnt ihr einen Turm erklimmen, der rundum begehbar ist und über verschiedene Eingänge an den jeweiligen Seiten verfügt. Ihr seht schon: Alleine schon die Perspektive sorgt für viel Abwechslung im Leveldesign! Ebenso ist das typische auf-den-Kopf-hüpfen bei Gegnern in diesem Spiel nicht angesagt. Stattdessen könnt ihr euch durch besagten Ring die Widersacher schnappen, wodurch sie über eurem Kopf schweben. Nun könnt ihr sie als Wurfgeschoss nutzen, um andere Gegner platt zu machen oder auch entfernte Schalter zu erreichen, indem ihr sie dagegen werft. Alternativ darf auch höher gesprungen werden, wenn ihr die Gegner in der Luft nach unten schleudert. Wenn ihr einen Widersacher aber einfach nur in die ewigen Jagdgründe befördern wollt, könnt ihr das auch mit einer Drehattacke bewerkstelligen. Dabei müsst ihr das Verhalten eurer Feinde allerdings zum Teil erst einmal auskundschaften, denn einige Gegnertypen haben ihr spezifisches Verhalten und so gilt es, die jeweiligen Schwächen auszunutzen.

In Klonoa erreicht ihr das Ende jedes Levels in einigen Fällen nur über Umwege. In manchen Abschnitten müssen Mini-Aufgaben gelöst werden, um zum Ziel zu kommen. Das können zum Beispiel Schalter sein, die ihr unter Zeitdruck in einer bestimmten Reihenfolge umlegen müsst oder schlicht das Finden des entsprechenden Schlüssels – Abwechslung wird in diesem Spiel groß geschrieben. Ansonsten gibt es gewohnte Genre-Kost, die man bei Jump’n’Runs kennt und liebt: Plattformen, Geschicklichkeitspassagen, bei denen man nicht runterfallen darf und allerlei Sammelkram. Das Spiel läuft dabei langsamer als bei Mario und Co ab, was dem Spielspaß aber keinen Abbruch tut. Es gibt auch allerlei zu erkunden, um beispielsweise an diverse versteckte Sammelobjekte zu kommen.
Teilweise kann es knifflig werden, wenn zum Beispiel mehrere Gegner nacheinander geschnappt werden müssen, um so durch Doppelsprünge immer höher zu kommen. Alles in allem ist Klonoa – The Door To Phantomile aber sehr leicht, mit Ausnahme der letzten beiden Levels. Ich bin nicht der Typ, der beim Zocken ständig am Fluchen wäre aber das hat mich doch dazu angeregt, ab und an ganz tief in die Abgründe der deutschen Sprache zu rutschen. Aber hey – ein wenig fluchen gehört bei Videospielen zum guten Ton, oder? Trotz dieses plötzlichen Anstiegs des Schwierigkeitsgrades habe ich jede Sekunde des Spiels genossen und wurde erstklassig unterhalten.

Selbst die Grafik kann man sich noch ansehen, obwohl die PSOne heutige Spieleraugen gelinde gesagt nicht mehr verwöhnt. Das Gameplay ist zeitlos gut und hebt sich angenehm von der Nintendo-Riege dieses Genres ab. Leider ist das Spiel relativ kurz und so war ich fast etwas traurig, als nach ca. 6 Stunden der Abspann über den Bildschirm flimmerte. Die sechs verschiedenen Welten bieten aber genug Erkundungsreize und Abwechslung, um direkt noch einmal von vorn zu starten. Solltet ihr glücklicher Besitzer einer Playstation 2 sein, könnt ihr euch auch den Nachfolger Klonoa 2: Lunateas Veil geben, der in jeder Hinsicht nochmal einen draufsetzte. Alles in allem bleibt mir nur noch zu sagen, dass ihr dieses Jump’n’Run gespielt haben solltet, wenn ihr auch nur ein klein wenig Interesse für dieses Genre habt, denn hier stimmt einfach (fast) alles!
Will lieber hüpfen statt ballern: Stefan Thiermann für PlanetVITA.de
Also ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich habe mit 18 erneut Croc: The Legend of Gobbos gespielt. Das hat weniger mit Stil zu tun als mit der Vermittlung der Geschichte und des Gameplays :) Und mit gesund oder nicht gesund hat das so gut wie gar nichts zu tun - gute Spiele haben keine Altersgruppe :P
Klonoa muss ich wirklich auch mal bald anzocken ^^
Woher willst ausgerechnet du wissen, was gesunde Menschen wollen?
@Zeeo, ja wenn man "gesund" als Ausdruck dafür verwendet, ob Spieler zum Mainstream gehören, ist dem so.
Gesund bezeichnet hier nicht die geistige oder körperliche Konstitution.
das Spiel werd ich mir nicht ansehen-.- dank Mario Bros. hab ich Jump & Runs schon bis "hier" *mit der flachen Hand horizontal über den Kopf zeig* -.-'
Da lehnst du dich jetzt aber gaaaaanz weit aus dem Fenster... Immer diese Mythen und Legenden... *hust* ;) ^___^
Ne Wii, PS3 und Gaming PC.
PSP und DS, PSVita und 3DS
Und es wird auch ne PS4 und ne WiiU kommen :P
Meiner Meinung erhält man bei Nintendo Spiele die es sonst nirgends gibt. Sony hol ich mir alle Sonstigen Games bis auf Shooter und Strategie ;) die werden für den PC geholt
@Topic:
Vor gut 2 Jahren Klonoa wegen nen Kumpel gezockt da er mich Wochen damit genervt hat :)
Muss sagen super Spiel, sehr nett gestaltet und mal was anderes als Mario.
Klare empfehlung und wird im Store gekauft wenn es mal kommen sollte :)
Sony Konsolen sind bei mir immer noch ganz klar RPG, mein PC bedeutet für mich meistens Online Games, Lol, Dota 2, Guild wars 2
Für mich persönlich wäre es einfach sinnlos mich auf ein Genre, ein System, oder auch auf Casual oder Core Games zu Fokusieren, genau so wenig nur Mainstream oder nur Nicht Mainstream spiele zu zocken, ich Spiele das worauf ich grade lust hab und was mich unterhält