
Spielname:
Spy Hunter
Typ:
PSVita-Spiel
Publisher:
Warner Bros.
Developer:
TT Fusion
Genre:
Action
Release:
3.Quartal 2012
Multiplayer:
nicht bekannt
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
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Spy Hunter
Hands-On: Spy Hunter
Tjark Michael Wewetzer, 16.08.2012
5405°
Wenn es ums Ausbuddeln alter Marken geht, kann jeder Publisher mitmachen. Schließlich blickt nicht nur Nintendo auf eine umfangreiche Firmenhistorie zurück. Warner Bros. mischt zwar selbst noch nicht ganz so lange mit, hat sich aber jüngst die Spy Hunter-Lizenz geschnappt, um die alte Car-Combat-Marke mit dem Hightech-Abfangauto Interceptor wieder neu aufzulegen - und das auf 3DS und PSVita. Auf der gamescom in Köln bot uns Warner Bros. die Chance, einen Blick auf die PSVita-Version des Spiels zu werfen. Oder war es doch die 3DS-Version? So sicher sind wir uns dabei nämlich nicht.
Spionage mit einer Extraportion Krawumms
Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: Ihr sollt mit dem bis an die Zähne bewaffneten Auto Interceptor im Auftrag des Verteidigungsministeriums Kriminelle auf den Straßen in die Schranken weisen und einem Verbrechersyndikat auf die Spur kommen. Näher gebracht wird euch dies in kurzen Dialogen mit eurem Missionsleiter während eines Auftrags. Nicht, dass die Story bedeutend wäre oder etwas zum Spielgeschehen beiträgt, doch immerhin hat man hier etwas.
Wesentlich entscheidender ist natürlich die actionreiche Raserei. Nun ja, wenn sie denn mal so actionreich wäre. Was auf dem Papier nach spannenden Verfolgungsjagden und heißen Gefechten klingt, macht in der Ausführung einen ziemlich lahmen Eindruck. Wie für die meisten modernen Rennspiele üblich, steigen wir mit R aufs Gas, würden mit L bremsen (wenn es denn mal wirklich sein muss) und ein Doppelklick auf R aktiviert den Turbo. Die Face-Buttons hingegen sind mit unseren Waffensystemen belegt, die wir vor Missionsstart sogar noch anpassen dürfen. Darunter findet sich zum Beispiel ein Brandteppich, den wir hinter uns auslegen, oder ein Maschinengewehr für das Dach. Klingt simpel, sollte funktionieren, tut es aber in der uns vorliegenden Version noch nicht so recht.
Ist der Wagen aus Papier oder warum fliegt er so auf der Straße?
Das liegt zum einen an der Fahrphysik. Wenn sich der wandlungsfähige Interceptor im Boot-Modus auf Wasser bewegt, könnten wir das Schlittern auf der Strecke ja noch nachvollziehen. Allerdings haben wir sowohl zu Wasser als auch auf der Straße nie das Gefühl gehabt, den Wagen voll unter Kontrolle zu haben. Das gezielte Ausschalten von Gegnern erweist sich dann schon mal als schwierig. Es sei denn, die strunzdummen K.I.-Pfeifen rasen direkt in eure Fallen und gleichen damit die Zielprobleme wieder aus. Auch 'ne Lösung, einen guten Eindruck macht sowas aber nicht.
Hinzu kommen weitere technische Probleme mit der Anspiel-Version. So gäbe es theoretisch einen speziellen Sichtmodus, über den wir im laufenden Spiel besondere Informationen erlangen könnten, nur fehlte der dazugehörige Button auf dem Screen. Somit ließ sich übrigens auch das Tutorial erst gar nicht abschließen. Außerdem tendierte die gamescom-Version Die Sichtweite und allgemeine grafische Präsentation lässt auch viel zu wünschen übrig. Wir hatten das Gefühl, ein 3DS-Spiel auf der Vita erleben zu dürfen - das bestätigt auch die Aufforderung an einer Stelle, dass wir zum Fortfahren den A-Knopf drücken sollten. Aber selbst der 3DS kann einiges mehr, als es uns Spy Hunter vormachen möchte.
Prognose:
Wenn Warner Bros. möchte, dass Spy Hunter sich nicht zu Driver 3D und ähnlich verhunzten Racern gesellt, besteht noch reichlich Tuningbedarf. In seiner jetzigen Form ist das Spiel als 3DS-Software unterdurchschnittlich und als Vita-Umsetzung fast schon eine bodenlose Frechheit. Das ist vor allem deswegen schade, weil ein kurzweiliges Car-Combat-Game der alten Schule sicherlich eine feine Sache wäre. Würde man bis zum Release die gröbsten Patzer beheben, könnte uns zumindest ein solider Combat Racer erwarten. Da Warner Bros. das Spiel allerdings schon in diesem Herbst unter die Leute bringen möchte, bezweifeln wir, dass sich alle Mängel bis dahin beheben lassen. Vielleicht geschieht noch ein Wunder und die 3DS-Version wird wirklich gut, gemessen an der spielbaren Vita-Fassung kann man sich das neue Spy Hunter allerdings sparen.
Rast lieber auf anderem Asphalt: Tjark Michael Wewetzer für PlanetVita.de
Mehr 3DS-Software für die Vita! Die Demo erinnert mehr an einen lieblosen Port mit vielen Problemen als an einen kurzweiligen Combat Racer. |