
Spielname:
Legends of War
Typ:
PSVita-Spiel
Publisher:
EuroVideo
Developer:
Slitherine Software
Genre:
Strategie
Release:
30.04.2013 (erschienen)
Multiplayer:
1-2 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
Jetzt Bestellen:

Legends of War
Review: Legends of War
Altin Bujupaj, 20.06.2013
6540°
Ach, Kriegsspiele. Vor der Zeit in welcher Moderne FPS, Cover-basierte Shooter, Zombies und merkwürdigerweise auch Angry Birds das sagen haben, war ein WW2-Spiel schon fast Gang und Gebe. Was man allerdings nicht unbedingt zu oft sah, waren Strategiespiele die sich mit dem 2. Weltkrieg befassten. Natürlich gab es Titel wie Valkyria Chronicles, die eine gewisse Hommage an die Realität darstellen, doch habe ich bis dato noch nichts wie Legends of War gesehen. Unter dem Banner des bekannten History Channels begibt man sich in strategischer Manier in die Zeit von 1944 und versucht über die Normandie Berlin zu erobern. Warum das Spiel sogar in einiger Hinsicht mit superben Spielen wie Fire Emblem und Valkyria Chronicles 2 verglichen werden kann, finden wir jetzt heraus!
General Patton meldet sich zum Dienst!
Normandie, 1944. Europa geht es unter der Führung des Dritten Reiches nicht so prickelnd und ihr als General George S. Patton sollt dafür sorgen das sich dies ändert. In vier Operationen und über 20 Missionen wandert ihr von Frankreich bis nach Berlin. Ihr führt eure amerikanische Truppe auf den recht großen Karten in strategischer Manier: Entweder müsst ihr eine Sabotage ausführen, alle Feinde in einem Bereich eliminieren oder euch sogar vor den Angriffen des Gegners schützen. In einer Sabotagemission musste man außerdem von Deckungen und Tarnung Gebrauch machen, was ich als sehr reizend vernahm. Wie im Schach beginnt ihr euren Zug damit, dass ihr eine Einheit nach der anderen bewegt. Jede Einheit hat einen gewissen Sicht- und Schussradius. Munition ist in jeder Mission limitiert und damit es noch spannender wird: Gestorbene Söldner bleiben auch tot. Daher ist das Zusammenspiel zwischen guter Deckung und Rückenschutz unerlässlich. Soldaten können nach genug Erfahrung zu stärkeren Klassen wie Kommando oder Scharfschützen aufsteigen und tragen auch dementsprechend zur Vielfältigkeit bei. Um dies noch zu erweitern, leveln nicht nur die Söldner, sondern auch General Patton, also ihr, mit auf. So könnt ihr Punkte in Offensive oder Defensive einsetzen, welche dementsprechend die Schusskraft oder das Durchhaltevermögen eurer Truppe verbessert. Flugzeuge und Panzer können auch in Missionen eingesetzt werden und sind in vielen auch von großem Nutzen: Mal dienen Panzer als Rückendeckung oder sprengen einfach eine Horde von Gegnern in die Höhe. Beim Lesen und insbesondere beim Spielen fällt auf: Das ist Valkyria Chronicles, dem SRPG von Sega, verflucht ähnlich! Dem kann ich auch überraschenderweise in vielerlei Hinsicht auch zustimmen, aber…
Wenn über das Ziel hinausgeschossen wird
Wie oben erwähnt, ist die Story relativ verwandt mit den wahren Geschehnissen dieser Zeit: Schade ist jedoch nur, dass Briefings und auch Sequenzen nie wirklich einen Charakter näher ins Licht rücken – insbesondere den General selbst. Auch hören tut man den vermeintlichen General nicht, womit ein etwas trüber Nachgeschmack bei den Charakteren an sich bleibt. So ist es natürlich auch eine ganz feine Sache, dass die Söldner immer einen zufallsgenerierten Namen haben, doch über diese erfährt man auch nie etwas. So tritt der bittere Nachgeschmack des Verlustes eines treuen Mitstreiters, wie man es beispielsweise aus Fire Emblem oder Valkyria Chronicles kennt, nicht in diesem Spiel auf. Das Gameplay selbst ist zwar gut ausgereift, doch finden manchmal Situationen statt, die nicht auftreten sollten: Feinde treffen eure Söldner von unmöglichen Winkeln, die Kamera bleibt beim gegnerischen Zug immer an einer Stelle stehen und wechselt schnell zur angegriffenen Einheit und manchmal kann es bei der Kartenansicht sogar zu einem Freeze kommen!
Grafik und Sound: Tote Waffenstille
Während Legends of War halbwegs freudig auf der Gameplaywiese spielt, fällt es leider beim Grafik- und Soundunterricht total auf den Boden: Die Grafik wirkt trotz Kartenvielfalt ungemein monoton und die Musik fühlt sich nach einer Weile an, als würde sie immer gleich klingen. Die Soldaten sprechen so gut wie kaum und wenn sie es schaffen etwas herauszubringen ist es nur ein stumpfes “Sir!“. Die Waffen und Explosionsgeräusche sind auch nicht das Gelbe vom Ei und tanzen zwischen dem Seil des Realismus und Spielzeugpistolen. Die Soldaten wirken sehr eckig, während einige Panzer im Spiel diese Ecken etwas eher gebrauchen könnten. Aber den Teufel an die Wand malen möchte ich auch nicht: Grafik und Sound sind einfach nur recht vergesslich und erinnern ein bisschen an die PSP-Ära.
Features: Zeit für ein Lagerfeuer
Viel gibt es hier auch nicht wirklich zu sagen: Hat man all die Missionen erst einmal durch, will man sie selten nochmals besuchen, außer man braucht dringend Punkte für einen Soldaten. Der Schwierigkeitsgrad ist einstellbar und auf dem höchsten sogar eine recht harte Herausforderung! Sehr reizend empfand ich jedoch den “Multiplayer“. In einer Hot-Seat Variante, wie man es von alten Strategiespielen auf der PS1 kennt, kann man gemeinsam mit einem Freund, abwechselnd die Vita hin und herreichen und gegeneinander kämpfen. Natürlich wäre ein waschechter Online-Multiplayer eindeutig angenehmer, doch weckt dies ein sehr warmes Gefühl der Erinnerung in mir. Ein Trophy-Support ist natürlich auch mit von der Partie.
Fazit:
Ach, Legends of War! Einerseits strahlst du mit diesem Hauch an Valkyria Chronicles und alter Strategiekost und dann bleibst du nur eine Erfahrung die man schnell vergisst… Die leichten Glitches, Abstürze, die mittelmäßige Grafik und Musik lassen dein Antlitz faltig wirken, doch dann kommst du mit dieser Missionenvielfalt und dem Multiplayer. Abgesehen davon, dass ich leicht betrunken wirke, merkt man jedoch: Legends of War ist wirklich ein “Hate it or love it“-Spiel. Für all die Macken die es besitzt, kann es doch mit einem recht langen Storymodus überzeugen, doch ist dieser einfach nur platt und trocken wie eine Geschichtsstunde beim alten Herrn Müller. Die vielen strategischen Möglichkeiten wirken erst groß, doch kommen auch diese nicht ganz vollendet vor. Wer also zufällig 40 Euro in der Tasche hat und nach Strategiespaß sucht, der kann hier sein Glück wagen, sofern dieser nicht schon Valkyria Chronicles 2 heruntergeladen hat. Ansonsten, einfach hoffen das Sega mal bald mit einem 4. Teil kommt.
Fragt sich wo seine Spielzeugsoldaten geblieben sind – Altin Bujupaj für PlanetVITA.de
WW2 Strategiespiel mit viel Potenzial, welches leider nicht komplett ausgereizt wird |
KOMPLEXITÄT:
5.0ÜBERSICHT:
7.0LANGZEITMOTIVATION:
6.0von 10
Eine recht lange Kampagne… Missionen und Klassenvielfalt… Hot-Seat Multiplayer
|
…welche einem wie eine Geschichtsstunde vorkommt …welche nicht komplett ausgereift wirkt Grafik und Sound auf PSP-Niveau technische Mängel (Glitches & Freezes) Für ein Port, ein recht happiger Preis
|
Zum Thema Wipeout, wollte ich schon immer mal zocken, aber irgendwie hat mich der extrem hohe Schwierigkeitsgrad immer abgeschreckt, würde mich nicht unbedingt als ultimativen "Hardcore-Gamer" bezeichnen...