
Spielname:
Lone Survivor: The Director's Cut
Typ:
PSN Spiel
PSN Preis:
12,99 €
Publisher:
Curve Studios
Developer:
Superflat Games
Genre:
Action Adventure
Release:
24.09.2013 (erschienen)
Multiplayer:
1 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
Lone Survivor: The Director's Cut
Kurztest: Lone Survivor: The Director's Cut
Denis Wewetzer, 07.10.2013
6070°
Es mag ein Genre sein, dass in letzter Zeit was große Entwicklungen angeht leider nicht ganz so viele Titel gesehen hat, aber es besitzt noch immer viele Fans: Survival Horror. Viele Titel, die ursprünglich damit angefangen haben, sind über die Zeit mehr und mehr in die Action-Schiene gedriftet und leider konnten wir über mehrere Jahre keine großen Spiele begrüßen, die es endlich mal wieder schafften uns in Angst und Schrecken zu versetzen. Doch dann kamen Indie-Entwickler und schafften es, die Essenz des Horrors wieder zu entdecken und brachten Spiele wie Amnesia: The Dark Descend. Und mit Lone Survivor: The Director's Cut kommt auch endlich ein Spiel auf die Vita, dass auf dem PC vorher schon einige davon überzeugen konnte, dass Survival Horror auch überraschend gut in 2D und lediglich mit Retro-Grafik funktioniert. Doch klappt das auch auf der Vita, oder brauchen wir uns als "einziger Überlebender" nicht wirklich zu fürchten?
Nicht "Das Ritual" vergessen.
Gleich zu Anfang des Spiels wird man sofort darauf eingestimmt, was einen erwartet. So wird man nach Auswahl des Schwierigkeitsgrades sofort darauf aufmerksam gemacht, dass es besser wäre, wenn man das Spiel alleine, im Dunkeln und mit aufgesetzten Kopfhörern spielt. Dann wird man auch schon gleich direkt im Spiel abgesetzt, ohne großartige Einführungen zu erhalten, außer einer kurzen Erklärung der Steuerung. So macht man es sich in einem Hotel zur Aufgabe Hinweise darauf zu finden, was genau denn geschehen ist und ob es noch weitere Überlebende bis auf den Protagonisten selbst gibt, der nicht einmal einen Namen erhält. Ab bestimmten Zeitpunkten sind Namen aber auch wirklich überflüssig.
Schleiche, kämpfe, überlebe
Während man anfangs noch recht "nackt" durch die dunklen Gänge des Hotels wandert und lediglich eine kleine Lampe besitzt, durch man etwas mehr sehen kann, findet man im Laufe des Spiels immer wieder neue Gegenstände, die einem beim Überleben helfen. Nahrung, was zum Trinken und auch eine Schusswaffe, um sich in verzweifelten Situationen zu verteidigen. Aber gegen was eigentlich? Überall in den Gängen lauern Monster, die es darauf abgesehen haben einem das Leben zu nehmen. Und wenn man es mal nicht schafft sie durch gekonntes Schleichen oder aber dem Legen von ablenkenden Fleisch abzuhängen, muss man nun mal auch ab und an Gewalt anwenden. Aber damit muss man vorsichtig umgehen, schließlich ist die Munition begrenzt und nicht genug um wirklich jedes Wesen auszuschalten. Dafür kann man aber auch zu anderen Methoden greifen. Ab einen bestimmten Zeitpunkt bekommt man nämlich auch Not-Fackeln, mit denen alle Kreaturen für einen vorgeschriebenen Zeitraum und in einem festgelegten Radius unschädlich gemacht werden, um sich schnell aus dem Staub zu machen.
Während des Ganges durch das Hotel, für das man übrigens ähnlich wie bei Silent Hill Karten findet auf dem alle Besonderheiten gekennzeichnet werden, findet man auch häufiger Spiegel. Diese dienen dazu wieder zurück zum einzig wirklich sicheren Ort zu finden – der eigenen Wohnung. Hier kann man sich was zu Essen zubereiten, sobald man die richtigen Utensilien dafür gefunden hat. Schließlich muss der Protagonist auch ab und zu etwas Essen, sonst klappt er vor Hunger zusammen. Aber auch Schlaf ist wichtig, denn nicht nur wird der "Held" danach wieder munterer, sondern der Spielstand wird auch gespeichert. Es gibt also so einige Dinge die immer bedacht werden sollten. Bei den Spiegeln muss man allerdings darauf aufpassen, dass der in der Wohnung einen immer nur wieder zu dem letzten, benutzten Pendant bringt, nicht aber zu den ganzen anderen. Sollte man also schon einmal besuchte Orte noch einmal aufsuchen wollen, muss man sich wieder durch die Monster gefüllten Gänge kämpfen, hat man sich vorher nicht ausgeschaltet. Tut man dies nämlich, bleiben sie es auch und spawnen nicht immer wieder von Neuem.
Gameplay
Die Steuerung ist wirklich leicht umzusetzen und man wird sehr schnell mit allen Methoden des Überlebens vertraut gemacht. Natürlich können Unachtsamkeit oder andere Missgeschicke immer wieder dazu führen, dass man in die Bredouille kommt, allerdings passt dies perfekt in das Survival Horror-Genre. Was allerdings ein wenig schade ist, ist die Tatsache, dass es irgendwie schnell zur Routine wird, wie man mit Allem umgeht. Man wacht auf, geht aus dem Haus, schleicht an den Monstern vorbei, sammelte neue Hinweise für die Story und beim nächsten Spiegel benutzt man die gesammelten Ressourcen, um sich auf den nächsten Gang vorzubereiten. Und da das Erkunden den Großteil des Spiels ausmacht, ist es eine Schande, dass schnell eine solche, repetitive Handlung daraus werden kann.
Technik
Was ich hier vor Allem hervorheben möchte, ist der ausgezeichnete Soundtrack. Wer sich ein wenig mit Horror-Titeln beschäftigt hat, weiß, wie unglaublich wichtig die Musik für die gesamte Atmosphäre eines solchen Spiels ist. Und tatsächlich ist dies hierbei wunderbar gelungen und es erklingen immer wieder wahnsinnig schöne Stücke, die die erdrückende Atmosphäre wunderbar untermalen. Und auch wenn man meinen könnte, dass es schwierig wird eine solche mit 2D Pixel-Grafik darzustellen, haben es die Entwickler doch tatsächlich geschafft, genau dies umzusetzen. Allerdings ist es immernoch ein starker Unterschied, ob man nun von allen Richtungen bedroht wird, wie in einer 3D-Umgebung, oder eben nur von Links und Rechts. Mit der Technik, die hier benutzt wird, wird allerdings das größte Potential herausgeholt, was möglich ist.
Fazit:
Während ich das hier tippe ist mir aufgefallen, wie unglaublich schwer es ist die wunderbare Atmosphäre zu übermitteln, die man bei Lone Survivor findet. Als großer Fan von Horror-Titeln konnte ich natürlich nicht darauf warten, endlich mal eines auf meiner Vita spielen zu können und im Großen und Ganzen wurde ich nicht enttäuscht. Die Atmosphäre ist bedrückend und fabelhaft, die Story fantastisch erzählt und obwohl der Protagonist keinen Namen erhält, kann man sich wunderbar mit ihm identifizieren. Es mag einem erst sehr kurz vorkommen, wenn man hört das Spiel sei nach gut drei bis fünf Stunden zum ersten Mal abgeschlossen. Dabei muss aber bedacht werden, dass es mehrere Enden gibt, die alle andere Aspekte beleuchten und wiederum auch ganz andere Herangehensweisen an den Titel abverlangen. Dadurch wird auch die Routine gebrochen, die ich vorher angesprochen habe, da man noch mehr eingeschränkt wird. Die zusätzlichen Inhalte der Director's Cut-Version lohnen sich sogar für Spieler, die den Titel bereits auf dem PC gespielt haben. Schlussendlich lässt sich eigentlich nur sagen: Wer auf Horror steht und sich nicht an Pixelgrafik stört, MUSS Lone Survivor: The Director's Cut gespielt haben.
Hat das Horror-Genre für sich gepachtet: Denis Wewetzer für PlanetVita.de
Vielen Dank an Curve Studios für die freundliche Bereitstellung des Rezensionscodes!
Eine Survival Horror-Perle im Indie-Format: Wir können sie nur empfehlen! |
Einfache Steuerung Wunderbare Atmosphäre Ausgezeichneter Soundtrack Mehrere Enden Auch für alte Hasen neue Inhalte Viele Geheimnisse zu entdecken |
Pixelgrafik ist nicht für jeden Anfänglich zu repetetiv |
Survival-Scotty, beam me back!