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Spielname:
Danganronpa 2: Goodbye Despair

Typ:
PSVita-Spiel

Publisher:
NIS America

Developer:
Spike Chunsoft

Genre:
Adventure

Release:
05.09.2014 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre

Screenshots:
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Danganronpa 2: Goodbye Despair

Review: Danganronpa 2: Goodbye Despair

Tjark Michael Wewetzer, 30.08.2014

9936°

1

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Erst letzten Februar wurden wir Zeuge eines teuflischen Spiels um Leben und Tod, einer Geschichte um Vertrauen, Hoffnung und pure Verzweiflung. Nach einer derartig markerschütternden Erfahrung ist es nur natürlich, dass man erst einmal Erholung benötigt. Glücklicherweise steht genau die jetzt an: In Danganronpa 2: Goodbye Despair ist Schluss mit dem Morden! Stattdessen wird im Rahmen eines Schulausflugs ein tropisches Eiland besucht, auf dem die sechzehn neuen Schüler der renommierten Hope's Peak Academy ein friedliches Leben führen sollen. Bevor wir uns den Details des Urlaubs widmen, ein kleiner Hinweis: Wer auf spannend erzählte Visual Novels mit einer gleichermaßen liebenswürdigen wie grundverschiedenen Charakterauswahl steht, sollte sofort aufhören zu lesen und stattdessen direkt zuschlagen. Wie schon der Vorgänger wirkt Danganronpa 2 am Besten, wenn man so wenig wie möglich darüber weiß. Wir empfehlen dabei allerdings dringendst, dass ihr zuerst Trigger Happy Havoc durchspielt, da die Fortsetzung unweigerlich auf diverse Handlungspunkte zurückkommt und einige größere Wendungen des Erstlings vorwegnimmt. Für diejenigen, die sich fragen, was an diesem Urlaubssimulator so spannend sein soll, werden wir jetzt ein wenig ausführlicher auf das Adventure von Spike Chunsoft eingehen.

Welcome to Dangan Island!
Wer einen Blick auf die Verpackung geworfen hat, wird es sich schon denken können: Bei dem friedlichen Urlaub, den wir in der Einleitung beschrieben haben, bleibt es natürlich auch bei Danganronpa 2 nicht. Versichert uns zu Beginn noch die seltsamerweise als weißer Plüsch-Hase auftretende Lehrerin Usami, dass es sich hier um eine völlig sichere und absolut gewaltfreie Klassenfahrt handelt, bei der ihr euch lediglich mit euren Kameraden anfreundet und dabei Hoffnungs-Fragmente sammelt, zeigt sich schon bald ein alter Bekannter: der diabolische Teddybär Monokuma. Von einer Sekunde auf die nächste wird aus dem Schulausflug ein tödliches Spiel ums Überleben. Die Regeln sind dabei weitestgehend identisch mit denen aus dem ersten Danganronpa: Will jemand das Eiland verlassen – und einige Teile der 16-köpfigen Crew haben da durchaus Ambitionen – muss dieser zunächst einen Mord an einem Mitschüler ausüben und bei der anschließenden Gerichtsverhandlung im Kreis der Studenten nicht entlarvt werden. Damit fällt der Startschuss für Runde 2.

Der generelle Spielablauf ist in insgesamt drei Phasen unterteilt. In der Daily-Life-Phase erkundet ihr die neuen Gegenden, die euch mit dem Abschluss eines jeden Kapitels zugänglich gemacht werden, und folgt der allgemeinen Rahmenhandlung. Allzu viel Handlungsspielraum wird euch dabei in der Regel nicht gewährt, wirklich viele abgehbare Strecken gibt es ebenfalls nicht. Größtenteils werdet ihr von Location zu Location geschickt und könnt höchstens zwischenzeitlich ein paar Bonus-Kommentare von herumstehenden Mitschülern aufschnappen. An bestimmten Stellen wird euch allerdings ein wenig Freizeit gewährt, während der ihr euch mit den anderen 15 Leidensgenossen anfreunden könnt – gerne auch mit einem kleinen Geschenk aus dem als Palme getarnten Automaten am Sandstrand.

Das ist aus zweierlei Gründen ratsam. Für rein spielerische Zwecke bringt euch jede Freundschaftsstufe ein Hoffnungs-Fragment ein. Diese benötigt ihr, um in Usamis Fähigkeiten-Shop Skills für die Verhandlungs-Phase zu kaufen. Wesentlich spannender ist jedoch, dass ihr auf diese Weise natürlich mehr über eure Kameraden erfahrt. Auf den ersten Blick erinnert die ganze Besetzung an klassische Anime-Stereotypen. Die kleine Hiyoko Saionji beispielsweise macht zum Beispiel auf niedlich, lässt aber gerne die ein oder andere Beleidigung vom Stapel, der bullige Nekomaru Nidai präsentiert sich als strenger (und außerordentlich lauter) Coach und Chiaki Nanami ist ein typischer Gamer und damit abwesend, etwas langsam sowie von durchzockten Nächten ständig übermüdet. Mit jeder Freizeit-Szene erfahrt ihr jedoch, dass hinter diesen Fassaden ein kleines Bisschen mehr steckt und dank dieser Interaktionen freundet man sich schnell mit dem bunten Haufen an.

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Umso mehr schmerzt es dann, die Leiche eines geliebten Kameraden entdecken zu müssen. Kommt es zum Tod eines Mitschülers, wechselt Danganronpa 2 in die zweite Phase: Deadly Life. Jetzt müssen an für den Fall bedeutsamen Orten Hinweise gesammelt werden, mit denen die Gruppe den Mörder überführen will. Ihr klickt euch dabei mit dem Touchscreen oder der guten alten Analogstick-/Tasten-Kombo durch die Gebiete und macht von allem Notiz, was irgendwie auffällt. Da euch das Spiel stets deutlich macht, wo es etwas zu entdecken gibt, und eine per Dreiecks-Taste aufrufbare Hotspot-Anzeige jeden noch so versteckten Gegenstand enthüllt, fällt die Ermittlung dabei auch nicht sonderlich schwer. Doch dient sie schließlich nur zum Warm-Up für das eigentliche Hauptereignis.

Sind alle Hinweise gesammelt, geht es nämlich vor Gericht. Gameplaymäßig handelt es sich dabei um einen extrem langen Dialog unter den Überlebenden, der zwischendurch mit kleinen Minispielen aufgelockert wird. Bei der bereits aus dem Vorgänger bekannten Nonstop-Debatte werdet ihr mit zahlreichen Aussagen bombardiert, bei denen es jedoch angreifbare Schwachstellen gibt. Diese nehmt ihr dann ins Visier und schießt sie im wahrsten Sinne des Wortes ab – eure gesammelten Beweise werden nämlich als Wahrheits-Kugeln gespeichert, bei jeder Debatte wird euch eine grobe Auswahl dieser Kugeln in den Zylinder gelegt. Dank eines Zeitlimits im Nacken und „Störgeräuschen“, also ablenkenden Kommentare der anderen, die gerne mal Schwachpunkte verdecken, ist dies jedoch nicht immer so einfach, wie es aussieht.

Danganronpa 2 bringt neben einigen bekannten Beschäftigungen auch einen Satz neuer Minigames mit. Sollte etwa mal jemand anderes in der Gesprächrunde euch widersprechen wollen, kommt es zum sogenannten Rebuttal Showdown. Dabei zerhackt ihr mit dem Steuerkreuz bzw. dem Analogstick die Argumente eures Kontrahenten und versetzt ihm mit der richtigen Wahrheits-Kugel, die hier zur Klinge wird, an der geeigneten Schwachstelle den Gnadenstoß. Beim Logic Dive hingegen müsst ihr Hajime – so der Name eures Spielercharakters – auf einem Hoverboard durch einen Tunnel leiten, Hindernissen ausweichen und an gewissen Punkten Fragen zum aktuellen Fall beantworten, indem ihr euch für die mit der passenden Antwort korrespondierende Route entscheidet.

Feintuning im Paradies
Die Minigames sorgen für reichlich Leben bei den dialoglastigen Verhandlungen und können auch beinahe durch die Bank weg überzeugen. Ganz wie in Teil 1 tanzt dabei lediglich das Galgenmännchen-Manöver, bei dem ihr Buchstabe für Buchstabe einen Begriff zusammensetzen müsst, wieder aus der Reihe und wirkt eher wie ein unnötiger Spielzeitstrecker – auch wenn die Macher zumindest versucht haben, das Spielchen ausreichend abzuwandeln und ein wenig interessanter zu gestalten. Allgemein haben sich im Vergleich zu Trigger Happy Havoc einige erfreuliche Verbesserungen ins Spiel geschlichen. So könnt ihr bei Minispielen wie dem erwähnten Galgenmännchen-Manöver jetzt jederzeit noch einmal die genaue Fragestellung einblenden, sofern euch etwas unklar sein sollte, und bei der Fallzusammenfassung am Ende, die euch einen lückenhaften Manga zusammensetzen lässt, sind die Beschreibungen ein gutes Stück deutlicher. Das soll aber nicht heißen, dass alles einfacher geworden ist. Im Gegenteil: Danganronpa 2 ist ein gutes Stück kniffliger als sein Vorgänger und scheut nicht davor, euch bei den Debatten eine relativ hohe Anzahl von Schwachpunkten und Wahrheits-Kugeln in die Hand zu drücken. Immerhin könnt ihr, ganz wie bei Trigger Happy Havoc, den Schwierigkeitsgrad der Puzzles und der Action-Sequenzen in drei Stufen regeln.

Damit nicht genug: Die Jagd nach den scheinbar zufällig verteilten Monokuma-Münzen, die zum Erwerb von Geschenken benötigt werden, wurde durch versteckte Monokuma-Figuren ersetzt, die euch für jedes gefundene Exemplar mit je 10 Münzen belohnen. Auch die allgemeine Handlung wirkt ein kleines Stück runder als im Vorgänger – aus Spoiler-Gründen wollen wir hier aber natürlich nicht auf Details eingehen. Zu guter Letzt bietet Danganronpa 2 einige nette Extras, die euch nach dem Durchspielen der Haupthandlung, die je nach Tempo gut und gerne 30 bis 40 Stunden in Anspruch nehmen kann, zumindest noch für die ein oder andere Stunde an die Vita fesseln dürften. Der Wiederspielwert der Kernabenteuers hält sich trotz zahlreicher kleiner Details, die man erst bei Runde 2 sieht, aber natürlich ein wenig in Grenzen – immerhin kennt man die Auflösung hinter den größten Mysterien bereits.

Audiovisuell immer noch beeindruckend
In Sachen Technik hält sich Danganronpa 2 nah an seinen Vorgänger und bietet doch ein kleines Stück mehr. Die Areale wirken ein gutes Stück aufwändiger und besser ausmodelliert, der Pappaufsteller-Effekt dafür ein wenig schwächer akzentuiert. Außerdem erstrahlt die Welt des Spiels in kräftigen und hellen Farbtönen – stark im Kontrast zu den teils grausamen Ereignissen, die sich hier zutragen. Doch genau dieser Kontrast hat ja gerade seinen Reiz. Die Musik aus der Feder von Masafumi Takada (killer7, God Hand) unterstreicht zudem diese bizarre Atmosphäre und fügt sich wunderbar ins Gesamtgeschehen ein. Sprachausgabe gibt es natürlich ebenso, auch wenn diese hauptsächlich bei den Verhandlungen zum Tragen kommt. Nur diese sind nämlich vollständig vertont, während der Daily- und Deadly-Life-Phasen gibt es nur ein paar Schnipsel zu hören. Übrigens ist sowohl die gute englische Sprachausgabe sowie auch die japanische Original-Tonspur mit enthalten. Was hingegen für Leute ohne Englischkenntnisse schmerzt: Deutsche Texte gibt es leider nicht. Darüber hinaus sind uns in unserer Testversion einige kleine Tipp- und Zeilenumbruchsfehler ins Auge gefallen, die zwar nicht groß den Spielspaß beeinflussen und im Vergleich zu den schieren Textmassen eher selten auftreten, aber dennoch bemerkbar sind.



Fazit:
Tjark Michael Wewetzer: Trigger Happy Havoc hat mich schon ziemlich weggeblasen, mitunter weil ich bei meinem Erstkontakt mit dem Spiel praktisch keine Erwartungen daran hatte. Danganronpa 2: Goodbye Despair genießt diesen Bonus nicht, hat mich aber ganz wie der Erstling in Windeseile packen können. Grund dafür sind die spannende Handlung, die zum Mitdenken anregt, und die vielen interessanten Figuren, die nach ein wenig Interaktion mit ihnen ihren wahren Charakter durchschimmern lassen. Schnell habe ich mich mit einem Großteil der Crew angefreundet und bei jeder entdeckten Leiche gezittert und gebangt. Sogar die ein oder andere Träne ist im Spielverlauf über meine Wange gekullert. Zudem klickt die Story ein kleines Stück besser als in Trigger Happy Havoc – man sieht einige Ereignisse des Spiels nach der großen Auflösung plötzlich mit ganz anderen Augen und erkennt die ganzen Hinweise, die stets vorhanden waren, aber über die man nie so recht nachdachte. Damit finde ich es auch insgesamt etwas gelungener als den bereits extrem starken Erstling. Kurzum, und um die einleitenden Worte zu wiederholen: Wenn ihr auf spannend erzählte Visual Novels mit Charakteren steht, die bunter nicht sein könnten, dann führt kein Weg an Danganronpa 2 vorbei.

An der Grenze zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Tjark Michael Wewetzer für PlanetVita.de

Denis Wewetzer: Im Großen und Ganzen muss ich meinem Vorredner voll und ganz zustimmen: Einleitend muss einfach gesagt werden, dass Fans von Visual Novels auf ihre Kosten kommen werden. Die Geschichte ist unfassbar spannend erzählt und an den meisten Punkten fällt es einem schwer, das System nun aus der Hand zu legen, obwohl es jederzeit möglich ist. Auch die Charaktere, so verschieden sie sind, werden einfach glaubwürdig dargestellt und es fällt einem leicht, Empathie für sie zu empfinden. Die Abrundung durch die Mini-Spiele macht das ganze Paket schon fast perfekt, sodass sich jeder zumindest mal ein wenig was vom Spiel anschauen sollte - aber vorher den ersten Teil nicht vergessen!

Wird die Hoffnung niemals aufgeben: Denis Wewetzer für PlanetVita.de

Vielen Dank an NIS America für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Spannend, spannender, Danganronpa 2: Diese Visual Novel wird euch fesseln und bis zum Abspann nicht loslassen.

Wertung

STORY:

10

RÄTSEL:

8.0

PRÄSENTATION:

9.0
9
von 10

Spannende, wendungsreiche Story…

…die runder als in Teil 1 wirkt

Liebenswürdige Charaktere

Abwechslungsreiche Minigames

Anspruchsvollerer Schwierigkeitsgrad…

…und doch weiterhin einsteigerfreundlich

Umfangreiche Haupthandlung…

…mit einigem Bonusmaterial

Einzigartiger Grafikstil

Großartiger Soundtrack

Genregemäß sehr linear und textlastig

Nicht alle Minispiele zünden

Keine deutschen Texte

Nicht vollständig vertont

Gelegentliche Tipp- und Textformatierungsfehler

Wie werten wir?

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1 Kommentar