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Spielname:
The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel

Typ:
PSVita-Spiel

Publisher:
XSEED Games, NIS America

Developer:
Nihon Falcom

Genre:
Rollenspiel

Release:
29.01.2016 (erschienen)

Multiplayer:


Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

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The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel

Review: The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel

Denis Wewetzer, 15.01.2016

8299°

5

Test mögen: Weitersagen:

Es ist ein recht langsamer Prozess, doch es wird immer sicherer: Die The Legend of Heroes-Titel schaffen es in den Westen. Mit Trails in the Sky konnten PSP-Spieler bereits einen Ableger der Reihe genießen und am 29. Januar kommt der nächste Titel in unsere Gefilde: The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel. Wie wir nur leider zu gut wissen, müssen wir nicht unbedingt jeden Titel aus Japan hier haben – manche können sie wirklich gerne für sich behalten. Doch wie sieht es mit diesem aus? Eigentlich möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen, aber eines sage ich dann doch schon vorweg: RPG-Liebhaber werden sich freuen. Sehen wir uns das lieber mal genauer an.

Klasse I, II, III, IV, V und… VII?
Willkommen in Trista, einer kleinen Stadt in Erebonia. Ihr übernehmt die Rolle des Protagonisten Rean Schwarzer, der sein erstes Jahr an der Thor Military Academy beginnen wird und dort in einer speziellen Klasse landet – Klasse VII. Im Gegensatz zu den ganzen anderen Schulkameraden der restlichen Klassen, die das ganze Jahr praktisch nur an der Akademie verbringen, werden die Mitglieder von Klasse VII regelmäßig auf Schulausflüge durch das Land geschickt und lernen dort viel über die politischen Geschehnisse, die verschiedenen Menschen und das Militär an sich kennen – und werden hierbei in einen Konflikt nach den anderen verwickelt. Die Welt befindet sich schließlich in einer Zeit des Umbruchs, die Industrialisierung hat gerade begonnen, es werden viele Fortschritte gemacht und das Klassensystem zwischen Adel und Bürgern wird immer mehr in Frage gestellt. Das aber nur als kleiner Überblick, denn die Story ist, ohne es schön reden zu wollen, gigantisch. Allerdings ist das Spiel komplett auf Englisch. Kommen wir aber lieber zum eigentlichen Spiel, dass mehr oder minder in zwei große Abschnitte geteilt ist.

Schule ist eben Schule
Im Gegensatz zu RPGs wir Persona 3 und 4, die das Schulerlebniss definitiv stark in den Vordergrund drängen, spielt dieses in Trails of Cold Steel eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wird der Fokus auf die wenigen freien Tage der Klassen gelegt, an denen man diverse geschichtsrelevante Aufgaben erhält, die es zu erledigen gilt. Abgesehen von diesen warten aber noch wirklich viele andere Dinge abseits des recht stringenten Weges, also darf man auch gerne mal mit jeder Person reden. Zweimal. Zumindest sollte man sich das aneignen, wenn man wirklich alles finden und jede Quest erledigen möchte, denn das Spiel hütet sich davor einem zu sagen, wann irgendwo etwas neues zu finden ist. Einerseits ist das wirklich schön, da es den Erkunder- und Entdeckerdrang ordentlich anheizt. Auf der anderen Seite: Wer will schon nach jedem kleinen Fortschritt nochmal mit jeder Person reden, um vielleicht eine versteckte Aufgabe oder ein Rezept zu finden? Naja, das ist ja wenigstens alles optional.

Die Aufgaben selbst bestehen zumeist daraus, lediglich ein paar Gegenstände von Ort A nach Ort B zu transportieren, mit diversen Charakteren zu sprechen oder aber den ein oder anderen Kampf auszufechten. Insgesamt liefern diese Quests meist Hintergrundinformationen zur Welt, zu den Charakteren oder sonstigen Kleinigkeiten in der Geschichte des Spiels, was alles wirklich lebendig erscheinen lässt. Was den anderen großen Abschnitt des Spiels angeht: Das sind die vorher bereits genannten Schulausflüge. Im großen und ganzen laufen diese allerdings genau so ab, wie die freien Tage in Trista - lediglich die zugänglichen Orte ändern sich ständig. Bei den Schulausflügen kommt es allerdings wesentlich häufiger vor, dass man in Kämpfe gerät, also schauen wir uns die mal genauer an.

Links, Crafts, Artes, S-Breaks… Das ist mir zu viel.
Zugegeben, die ersten dreißig Minuten des Spiels werden vermutlich jeden ein wenig überfordern. In diesen wird man nämlich in eine spätere Szene der Geschichten reingeworfen, übernimmt das Kommando über recht weit entwickelte Charaktere und hat sehr wenig Ahnung von dem, was man eigentlich machen kann, soll oder überhaupt irgendetwas. Nachdem man das überstanden hat, wird man allerdings Schritt für Schritt in die Mechaniken des Kampfes eingeführt, sodass man sich schnell und gut zurechtfinden kann. Im Grunde genommen handelt es sich um ein rundenbasiertes Kampfsystem. An der linken Seite des Bildschirms wird einem stehts angezeigt, wer an welcher Stelle seinen Zug bekommt – dies ist unter anderem vom Geschwindigkeitswert der Charaktere, aber auch von der ausgeführten Fähigkeit abhängig. Am ehesten kann man es sich vorstellen, wenn man sich Final Fantasy X vor Augen führt, da es dort ungefähr genau so ablief.

Weiterhin sollte bedacht werden, dass sich die Charaktere auf einem Feld frei bewegen. Nahkämpfer müssen zum Angreifen somit direkt am Feind stehen, während Führer von Schusswaffen aus der Distanz zuschlagen können – und die Position der eigenen Charaktere sowie der Feinde ist äußerst wichtig, da diese eventuell auch entscheiden können, ob mehrere Feinde attackiert werden können. Dies ist zunächst mit Artes und Crafts möglich. Artes stellen die Magie des Spiels dar und haben meist einen recht großen Angriffsradius. Crafts hingegen sind besondere Fähigkeiten der einzelnen Charaktere und variieren dementsprechend stark in ihrer Wirkung. Für beide dieser Angriffsarten werden Punkte verbraucht, EP im Fall der Artes, CP im Fall der Crafts. Im Vergleich zu den EP, die sich nicht von alleine regenieren, füllen sich die CP durch Angriffe oder erlittenen Schaden immer wieder auf – 100 davon erlauben das Auslösen eines S-Breaks. Tut man das, drängelt sich der ausführende Charakter vor allen anderen vor, die eigentlich ihren Zug hätten machen können und löst einen verheerenden Angriff aus, der für herkömmliche Gegner meist das Ende einläutet, aber auch bei Bossen gerne eine große Delle in die HP schlägt.

Mit Verbindungen zum Sieg
Das letzte Mittel, das einem im Kampf noch zusätzlich zur Verfügung steht, sind Links. Dabei handelt es sich um Verbindungen zwischen zwei Charakteren, die im Kampf beliebig gewechselt werden können. Links haben eigentlich nur Vorteile, sodass es sich nicht einmal lohnt, ohne diese rumzulaufen. Hauptsächlich ermöglicht das Feature Verbindungsangriffe. Durch Attacken bestimmter Art lassen sich die Gegner nämlich aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn dies geschieht, kann der Verbindungspartner einen zusätzlichen Angriff folgen lassen. Mit steigender Zuneigung zwischen den Charakteren lassen sich zudem weitere Fähigkeiten dieser Art freischalten, sodass ein Partner den anderen schonmal vor Schaden schützt oder kritische Konterangriffe folgen lässt.

Quarz? Dieser komische Stein?
Abgesehen vom Steigern der Level gibt es mit der Ausrüstung natürlich eine weitere Art, die Charaktere zu stärken. Neben den üblichen Sachen wie Schuhe, Waffen oder ähnlichem Equipment gibt es noch die so genannten Quarze. Dies sind kleine Edelsteine, die jeder Charakter ausrüsten kann, um Artes zu erlernen. Tatsächlich erlernt kein Charakter einfach so Artes, sie werden ausschließlich durch die Quarze angelegt. Neben Zaubern bieten sie aber auch andere Vorteile, zum Beispiel das Auslösen von Statuseffekten durch normale Angriffe oder das blosse Steigern der Attribute wie Stärke oder Verteidigung. Aufgrund der Vielfalt an Quarzen, vor allem im Zusammenhang mit den Meister-Quarzen, die noch weitere Fähigkeiten auslösen und beliebig getauscht werden können, hat man unglaublich viele Freiheiten beim Ausrüsten der Charaktere, um für jeden Gegner perfekt gewappnet zu sein.

Grafik
Was die Grafik angeht, kann sich Trails of Cold Steel schon ordentlich sehen lassen. Die Charaktermodelle sehen allesamt sehr schön aus und auch die Umgebungen wirken größtenteils ansprechend in Szene gesetzt – gerade die größeren Städte sprießen auch nur so vor Leben. Leider hat die Pracht seinen Preis: Die Framerate geht in die Knie. Es passiert leider nicht selten, dass sich die Framerate einfach so halbiert oder gar viertelt (das zwar nur selten, ist aber auch vorgekommen), weil einfach viel zu viel in der Umgebung gerade passiert. Das passiert glücklicherweise lediglich in Städten, wodurch die wunderbaren Effekte in den Kämpfen schön flüssig bleiben. Da man allerdings viel Zeit damit aufbringen wird, durch Städte zu laufen, ist dies schon ein bemerkenswertes Manko.

Sound
Man kann es sich eigentlich schon denken, aber wie man es von vielen RPGs bereits gewohnt ist, liefert auch Trails of Cold Steel einen nicht zu überhörbaren, wirklich abwechslungsreichen Soundtrack. Je nach Situation klingen die richtigen Töne im Hintergrund, die die Stimmung schön untermalen und so zu einem guten Gesamtbild mitwirken. Darunter fallen auch einige Ohrwürmer, die man häufiger mal hört und einem bestimmt nicht mehr so leicht aus dem Gedächtnis fallen werden – nicht, dass das was schlechtes wäre.

Features und Besonderheiten
Eines sollte wohl sofort erwähnt werden: Trails of Cold Steel ist groß. Wie groß? Selbst wenn man die Nebenquests außen vor lässt, wird man für ein erstes Durchspielen gut und gerne über 40 Stunden beschäftigt sein – was natürlich voraussetzt, dass man unter solchen Bedingungen immer noch mit den teilsweise schweren Bosskämpfen klarkommt. Aber wenn man sich dann auch noch um die ganzen Kleinigkeiten kümmert, die hier, da und überall zu finden sind, sammelt man ganz schnell über 100 Stunden in der wunderbaren Welt von Erebonia. Zusätzlich dazu ist das Kampfsystem recht spaßig und lässt einem viel Platz zum Austoben, um Strategien zu finden, die zu einem selbst passen – gerade in Verbindungen mit den verschiedenen Quarzen können hier wirklich viele Herangehensweisen entwickelt werden. Und wenn man mal Abwechslung braucht gibt es sogar das eine oder andere Minispiel hier und da. So was lobt man sich doch!



Fazit:
Ich bin mit wenig Wissen über die The Legend of Heroes-Reihe an dieses Spiel herangegangen, wenn aber alle Spiele so sind wie dieses, habe ich aber offensichtlich so einiges nachzuholen. The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel ist ein erstklassiges Rollenspiel, dass eine wunderbare Geschichte mit liebevollen Charakteren, diversen Minispielen und einem tollen Kampfsystem paart um ein insgesamt klasse Bild abzugeben. Lediglich zwei kleine Punkte mindern diesen Gesamteindruck ein wenig, darunter am stärksten die häufig einbrechende Framerate in den Städten. Auch sind die Quests im Grunde genommen häufig dasselbe, allerdings wird man einfach immer für diese Sachen mit noch mehr Hintergrundwissen über Charaktere oder die Welt belohnt, sodass es dennoch ein schönes Gefühl ist, sich darum gekümmert zu haben. Wer ein Freund von Rollenspielen ist, sollte sich The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel auf keinen Fall entgehen lassen.

Hätte auch gerne ein paar Quarze: Denis Wewetzer für PlanetVita.de

Vielen Dank an Nippon Ichi Software für die freundliche Bereitstellung des Rezensionscodes!

Leserwertung:

Noch keine
Deine Wertung:

-
Ein fantastisches RPG mit tollen Charakteren, einer fesselnden Story und vielen Taktik-Möglichkeiten. Wenn es jetzt noch flüssiger laufen würde…

Wertung

STORY:

10

SPIELWELT:

10

SPIELFLUSS:

8.0
9
von 10

Wunderbar erzählte Geschichte

Diverse Quests…

Glaubhafte und facettenreiche Charaktere

Viel zu Sammeln und Finden

Taktisches Kampfsystem mit viel Tiefe

Viele Ausrüstungsmöglichkeiten

VIELE Ruckler

…die leider recht monoton ausfallen

Wie werten wir?

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5 Kommentare