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Spielname:
God Eater Resurrection

Typ:
PSVita-Spiel

Publisher:
Bandai Namco

Developer:
Shift

Genre:
Action

Release:
30.08.2016 (erschienen)

Multiplayer:
1-4 Spieler, auch online

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

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Review: God Eater Resurrection

Tjark Michael Wewetzer, 17.09.2016

4965°

2

Test mögen: Weitersagen:

Da lässt man God Eater-Fans im Westen lange zappeln, nur um dann im Jahre 2016 zum Doppelschlag auszuholen. Bandai Namco legte nämlich der euopäischen Fassung des erweiterten zweiten Teils mal eben so God Eater Resurrection als kleines Extra bei. Wobei diese Bezeichnung dem Spiel nicht gerecht wird, handelt es sich dabei doch um ein vollwertiges Remake des bei uns unter dem Titel Gods Eater Burst erschienenen Vorgängers. Was die Beilage taugt, klären wir in unserem ausführlichen Test.

„Willkommen beim beschissensten Job der Welt“
In der Welt von God Eater hat es die Menschheit nicht leicht. Weite Teile der Erde sind von Ruinen gesäumt, ein Großteil der Population wurde gnadenlos ausgelöscht. Der Grund: Aragami, monströse und hochgefährliche Gestalten, die nur zu gerne Menschenfleisch kosten und auch sonst ein ziemlich wildes Leben führen. Als frisch entdeckter New-Type God Eater – eine Bezeichnung für Kämpfer, deren Waffe zwischen einem Nah- und Fernkampfmodus wechseln kann – heuert ihr in der Fernost-Abteilung von Fenrir an, um für die Menschheit zu kämpfen und die Aragami-Bedrohung im Zaum zu halten. Dabei geht es zu Beginn noch ums reine Überleben in dieser menschenfeindlichen Welt, mit der Zeit lernt ihr jedoch mehr über die Geschehnisse im Hintergrund kennen und wie es überhaupt zur aktuellen Lage kam. God Eater gibt sich damit deutlich storylastiger als der Konkurrent aus dem Hause Capcom, die Gesamthandlung bleibt insgesamt aber doch eher flach. Immerhin: Die Resurrection-Version kommt sowohl mit der Zusatzkampagne der Burst-Erweiterung sowie einem neuen Szenario daher, welches einige Lücken zum Nachfolger schließen soll.

Apropos Monster Hunter: In der groben Spielstruktur mag sich Bandai Namco zwar stark an Capcoms Genreschöpfer orientiert haben – ihr ackert eine in mehrere Ränge aufgeteilte Questliste durch, bei der ihr bestimmte Zielmonster zu erledigen habt –, schafft sich aber eine bemerkbar eigene Identität. Zunächst einmal bestehen die Areale, in denen ihr die Aragami jagt, aus einem kompakteren Gebiet, das dafür ohne weitere Ladeunterbrechungen nach Questbeginn auskommt. Da das Ökosystem in dieser postapokalyptischen Welt vor die Hunde gegangen ist, bekommt ihr es auf euren Missionen zudem hauptsächlich nur mit auftragsrelevanten Monstern zu tun – nervige Miniviecher werden nur selten mit in die Areale gepfercht.

Wilde Tänze mit wütenden Bestien
Weitaus entscheidender ist jedoch das allgemeine Spieltempo. Die Kämpfe in God Eater laufen unheimlich schnell ab und verlangen einiges an Geschick von euch ab. Die mal mehr, mal weniger riesigen Kreaturen sind in der Regel extrem flink, es bedarf also eines guten Auges und Reaktionsvermögens, um nicht als Aragamifutter im Sand zu landen. Ebenfalls wichtig ist es, seine Waffen zu beherrschen. Die insgesamt sechs Nahkampfwaffen – drei davon wurden aus dem zweiten Teil übernommen und zum ursprünglichen Schwertertrio hinzugefügt – spielen sich merklich unterschiedlich, mit ein bisschen Geduld und Übung sowie ein wenig Leserei in der spielinternen Datenbank erweist sich allerdings jede davon als wertvolles Gegenmittel für unliebsame Aragami. Mit dem Wuchtschwert schlägt man beispielsweise langsamer zu, kann dafür schneller seinen schützenden (und mehr als praktischen) Schild zum Einsatz bringen, um das Geschwindigkeitsdefizit in der Defensive auszugleichen. Der Speer wiederum ist voll und ganz auf Mobilität getrimmt und lässt euch im Sauseschritt über das Schlachtfeld rasen oder Ausweichsprünge vollführen. Abgerundet wird die Waffenwahl durch insgesamt vier Schusswaffengattungen, von denen ebenfalls eine aus God Eater 2 übernommen wurde.

Im Kampf den Überblick zu behalten, fällt angesichts des Tempos beizeiten ziemlich schwer. Damit ihr euer Ziel nicht komplett aus den Augen verliert, besteht immerhin die Möglichkeit, es per Zielerfassung dauerhaft ins Visier zu nehmen. In unserem Test stießen wir dabei aber gerade in engen Räumen – und davon gibt es einige – auf deutliche Kameraprobleme. Eine ideale Lösung ist das also auch nicht. Richtig wild wird es zudem in späteren Missionen, wo ihr mit mehreren Großaragami gleichzeitig zu tun habt. Mangels deutlich abgetrennter Gebiete können manche Quests in einer riesigen, unschönen Massenschlacht enden. Immerhin müsst ihr euch der Bedrohung so gut wie nie alleine stellen: Bis zu drei KI-Kameraden können euch auf die Beutezüge begleiten und sie stellen sich nicht einmal sonderlich ungeschickt an. Über ein vereinfachtes Befehlssystem könnt ihr zudem taktische Manöver ausprobieren, in der Regel erweist sich dieses Feature dank der simplen Aufgaben jedoch als eher überflüssig.

Aragami-Jagd nach Maß
Und was macht man nun mit all den erlegten Bestien? Klarer Fall, man verarbeitet sie weiter! Crafting wird auch in God Eater groß geschrieben, konzentriert sich hier allerdings auf eure Bewaffnung – die Kleidung ist nämlich rein kosmetisch. So könnt ihr mit eingesammelten Materialien neue Waffen erstellen lassen, alte Schlagwerkzeuge eurem Rang entsprechend aufmotzen oder eure Errungenschaften sogar modifizieren. Besonders cool: Bei Missionserfolgen erhaltet ihr in der Regel Tickets, die ihr gegen so ziemlich alle wichtigen Monsterkomponenten eintauschen könnt. Ihr seid also bei der Itemjagd nicht komplett auf das Zufallsbeuteglück angewiesen. Die Modifikationen werden übrigens durch ein weiteres aus God Eater 2 entnommenes Feature möglich: Verlorene Waffen, von denen ihr drei nach Questabschluss einsackt und deren innewohnende Fähigkeiten sich auf eure Sammlung übertragen lassen. Wollt ihr beispielsweise dafür sorgen, dass ihr im Burst-Modus, der nach einem speziellen Verschling-Angriff aktiviert wird, einen stärkeren Verteidigungseffekt oder höhere Resistenz gegen ein bestimmtes Element erhaltet, lässt sich das mit den richtigen Waffeneffekten richten. Da hören die Anpassungsmöglichkeiten auch noch lange nicht auf: Sowohl eure Verschling-Angriffe, als auch eure Munitionstypen können auf vielfältige Art und Weise nach eurem Bedarf angepasst werden, eure Lieblingskreationen lassen sich danach in Sets speichern, damit ihr nicht jedes Mal alles micromanagen müsst. Löblich!

Wo Monster Hunter als Vorlage dient, darf natürlich auch der Multiplayer-Modus nicht fehlen fehlen. Diesen könnt ihr sowohl lokal als auch online mit bis zu drei Kameraden bestreiten, um den garstigen Aragami einen Scheitel zu ziehen. Besser noch: Ihr seid dabei nicht bloß auf freie Missionen beschränkt, sondern könnt die gesamte Kampagne kooperativ angehen - mit Zwischensequenzen und allem drum und dran. Auch gelten erledigte Quests bei allen Teilnehmern als abgeschlossen, wenn ihr sie im Koop-Modus angeht.

Hübsch geht die Welt unter
In technischer Hinsicht merkt man God Eater Resurrection die PSP-Herkunft zwar noch an, sie wurde aber gelungen kaschiert. Gerade die neuen Charaktermodelle mit ihren stimmigen Animationen wissen zu gefallen, aber auch die Schauplätze des Spiels können sich sehen lassen. Bei höherem Feindaufkommen und reichlich Effekten auf dem Bildschirm konnten wir das ein oder andere Mal kleinere Ruckler verzeichnen, insgesamt hält sich das Spiel dennoch äußerst gut. Was jedoch heutzutage ziemlich deutlich auffällt: So eindrucksvoll die Monster auch gestaltet sind, es gibt schlichtweg zu wenige von ihnen. Auf dem Weg durch die Story und die Nebenmissionen schlagt ihr euch durch die immer selben Kreaturen und könnt mit der Zeit keine affenartigen Kongous mehr sehen – auch nicht in ihrer dritten Farbvariante. Daran merkt man schlichtweg, das Resurrection trotz Überarbeitung noch immer das allererste Spiel der Reihe ist. Veteranen sollten sich dadurch aber keineswegs in Sicherheit wägen, denn so ziemlich jedem Monster wurde mindestens ein neuer Move spendiert, der euch aus dem Konzept bringen lassen kann. Eine Kreatur wurde sogar dermaßen stark abgewandelt, dass sie uns bei der Erstbegegnung richtig ins Schwitzen brachte.

Und wo wir schon bei Überarbeitungen sind: Auch in Sachen Sound und Lokalisierung wurde erneut Hand angelegt. So ist die englische Tonspur gemäß der überarbeiteten Dialoge komplett neu eingesprochen worden, wobei sie leider immer noch stellenweise unnatürlich vorgetragen wirkt. Englischkenntnisse sind zudem nicht mehr zwingend notwendig, denn Bandai Namco spendierte dem Spiel vollständig deutsche Texte. Diese sind größtenteils auch in Ordnung, wenngleich sich auch hier Schönheitsfehler bemerkbar machen. In seltenen Fällen sind uns nämlich Übersetzungs- oder Formatierungsfehler aufgefallen. Wirklich schlecht wird das Endprodukt dadurch aber noch lange nicht.



Fazit:
Tjark Michael Wewetzer: Seinerzeit stellte God Eater einen starken Kontrast zum gemächlicheren, geduldigen Monster Hunter dar und überzeugte durch sein schnelles Gameplay all diejenigen, die nie so recht mit Capcoms Multiplayer-Hatz warm wurden. God Eater Resurrection frischt das alte Spiel gelungen auf und ergänzt es durch einige Features, die erst im zweiten Teil zum Einsatz kamen. Alleine die zusätzlichen Waffengattungen sorgen für deutlich mehr Abwechslung, als es im Original der Fall war, mit den angepassten Movesets der Monster werden zudem auch Veteranen bei Stange gehalten. Trotzdem stören mich einige alte Schwächen, die heute sogar noch deutlicher auffallen. Da wäre allem voran die ziemlich überschaubare Aragamiliste, die ziemlich stark durch Farb- und leichte Designvariationen gestreckt wird. Auf Dauer wird es irgendwann einfach öde, ständig Kongous, Chi-Yous und Vajras umzunieten, völlig unabhängig vom Farbkleid, das sie tragen. Dennoch zeigt das Remake deutlich, warum God Eater sich bis heute gehalten hat und warum es Fans fand: Die schnelle Action begeistert nämlich und derartig herrlich-chaotische Massenschlachten, wie wir sie hier erleben, kriegt man selbst in Monster Hunter nicht – und man genießt jede Minute davon!

Denis Wewetzer: Ich schätze es wird kein Geheimnis mehr sein, dass ich ein großer Fan von God Eater bin und es dem Genre-Schöpfer von Capcom vorziehe - demnach wird es niemanden wundern, dass ich auch mit dem Remake des ersten Teils wieder sehr viel Spaß haben konnte. Die schnelle Action ist immernoch passig und gerade als Veteran habe ich mich schon sehr an den vielen kleinen Details erfreut, die ein wenig geändert worden sind. Gleichzeitig kann ich meinem Vorreder allerdings auch nur zustimmen, dass man dem Spiel den Beginn einer Reihe ansieht. Die Monstervariationen halten sich stark in Grenzen, bis man mit der Story endlich in neue Bereiche eingetreten ist, sodass man sich schon häufiger mal mit den selben Monstern anlegen muss, aber das schadet dem Spiel nun absolut nicht. Und wenn ich dann noch an den unfassbar gelungenen Soundtrack denke, will ich mich doch gleich wieder in die Schlacht stürtzen. Wer mal ein wenig Geschwindigkeit bei der Monster-Jagd haben möchte, liegt mit God Eater genau richtig!

Haben noch eine Verabredung mit einem Dyaus Pita: Denis Wewetzer und Tjark Michael Wewetzer für PlanetVita.de

Leserwertung:

Pflichtkauf
Deine Wertung:

-
Nicht ganz so abwechslungsreich wie der Nachfolger, aber dennoch spielenswert: Ein gelungenes Remake des Serieneinstands.

Wertung

SCHWIERIGKEIT:

7.0

TECHNIK:

8.0

ABWECHSLUNG:

6.0
7
von 10

Umfangreiche Story…

Schnelles Gameplay

Eindrucksvolle Monsterdesigns

Massig Anpassungsmöglichkeiten

Hilfreiche KI-Begleiter

Viele Verbesserungen aus Teil 2 übernommen

…die größtenteils vor sich hinplätschert

Überschaubare Aragami-Anzahl…

…die durch Farbvariationen gestreckt wird

Wie werten wir?

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