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Spielname:
Shantae: Half-Genie Hero

Typ:
PSN Spiel

PSN Preis:
19,99 €

Publisher:
WayForward

Developer:
WayForward

Genre:
Jump 'n' Run

Release:
20.12.2016 (erschienen)

Multiplayer:
nicht vorhanden

Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre

Screenshots:
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Kurztest: Shantae: Half-Genie Hero

Tjark Michael Wewetzer, 04.01.2017

5718°

1

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Was einst nur ein kleines Spiel zum Lebensende des Game Boy Colors war, entwickelte sich über Zeit zu einer gefeierten Reihe von Indie-Plattformern mit viel Liebe zum Pixel-Detail. Kein Wunder also, dass sich für den ersten, richtigen HD-Auftritt des Halb-Dschinns Shantae in Windeseile genügend Kickstarter-Unterstützer fanden, um das Projekt zu finanzieren. Doch wie wir leider nur zu genüge wissen, gehen solche Crowdfunding-Lieblinge auch mal auf spektakuläre Weise vor die Hunde. Zählt Shantae: Half-Genie Hero zu den glücklichen Ausnahmen? So viel sei vorweggenommen: Es ist definitiv kein zweites Mighty No. 9.

Neue Geschichten vom (arbeitslosen) Halb-Dschinn
Das Jump 'n' Run dreht sich um die Titelheldin Shantae, die als Schutzgeist im orientalischen Hafenstädtchen Scuttle Town angestellt ist. Oder eher: War, denn der Bürgermeister hat sie kurzerhand gefeuert und durch einen kompetenteren Halbgeist ersetzt. Das lässt die aufgeweckte Dame natürlich nicht auf sich sitzen und zieht in Anbetracht eines neuen Angriffs der fiesen Piratin Risky Boots sogleich los, um die Schurkin zu stoppen und zwischenzeitlich Ziehonkel Mimic bei der Erstellung eines mächtigen Energieschildes zu helfen. Ist Half-Genie Hero damit eigentlich eine Fortsetzung? Ein Prequel? Ein Reboot? Wir wissen es nicht und ein NPC in Scuttle Town nimmt diese Unklarheit auch in einer der vielen humorvollen Textpassagen auf die Schippe. Überhaupt versteht sich die Handlung mehr als lockere Abenteuer-Erzählung ohne großen Tiefgang, dafür mit jeder Menge Humor. Die unterhaltsamen Gespräche leiden allerdings ein wenig unter der sehr holprigen und teils auch fehlerhaften deutschen Übersetzung – speziell der Dialog, in dem uns eine Köchin um die Piratenausräucherung in ihrem Restaurant bittet, erscheint praktisch komplett zerschossen. Für den vollen Genuss sei daher die Umstellung auf die englische Sprachversion empfohlen.

Waren die bisherigen Shantae-Spiele noch 2D-Sidescroller nach Metroidvania-Manier, bei der ihr eine zusammenhängende Welt erkundet und mit gesammelten Fähigkeiten nach und nach weitere Abschnitte in der Umgebung freischaltet, setzt Half-Genie Hero auf eine klassische Levelauswahl mit ziemlich kompakten und kurzen Stufen. Das soll aber nicht bedeuten, dass das altbewährte Spielprinzip über Bord geworfen wurde. Noch immer sind die Areale mit verborgenen Geheimnissen gesäumt, die ihr in der Regel erst bei wiederholten Anläufen entdecken könnt. So scheucht uns beim ersten Anlauf durch einen Wüstenturm beispielsweise ein Sandwurm im Eiltempo nach oben. Besuchen wir die Stufe nach Abschluss erneut, ist der Wurm weg und wir können ganz entspannt die vielen Kammern des Turms auskundschaften. Nicht selten sind die Schätze wie Herzcontainer oder Sammelobjekte auch erst erreichbar, wenn ihr bestimmte Verwandlungstänze freigeschaltet habt. Als Halb-Dschinn ist Shantae nämlich in der Lage, sich in verschiedene Wesen zu verwandeln und so etwa als kleines Äffchen geschwind an Wänden hochzuklettern oder in langsam sinkbarer Krabbenform Wasserwelten zu erkunden. Das sorgt für reichlich Abwechslung in der leider recht überschaubaren Anzahl an Leveln.

Denn so schön das Spiel auch ist, es ist leider ebenso schnell wieder vorbei. Die rund fünf bis acht Stunden, die für den ersten Durchmarsch anstehen, kommen zudem durch einige Backtracking-Momente zustande. Gerade die Suche nach Mimics Schildgeneratorteilen fordert euch immer wieder dazu auf, bekannte Gebiete nach Kleinigkeiten zu durchsuchen, um dann nach einer kleinen Tauschhandelskette an das gewünschte Objekt zu kommen. Der freischaltbare Heldenmodus erweist sich sogar durch seine Eigenheiten als kürzeres Erlebnis und ist eher für Speedrunner angedacht als für diejenigen, die eine Herausforderung suchen. Dafür glänzen die wenigen Stufen durch ihr vielfältiges und ausgeklügeltes Leveldesign. Egal, ob ihr eine kuriose Meerjungfrauen-Fabrik besucht oder ihr euch in luftigen Höhen mit euren Plattformer-Künsten an die Spitze eines Rennens kämpft, Langeweile kommt hier keine auf! Eine automatisch geführte Karte wäre zwar noch nett gewesen, um übersehene Geheimnisse einfacher aufspürbar zu machen, doch gerade weil die Gebiete allesamt sehr kompakt sind, fällt dieses Manko nicht allzu stark ins Gewicht.



Fazit:
Shantae: Half-Genie Hero verdeutlicht, dass die Kult-Anhängerschaft der Reihe nicht von ungefähr kommt. Der richtige HD-Einstand der Reihe – nun mit cartoonhaften Sprites und 3D-modellierten Umgebungen statt Pixelkunst – lässt leider eine zusammenhängende Oberwelt und damit auch ein wenig das Metroidvania-Feeling der Vorgänger vermissen. Im Austausch dafür erhaltet ihr jedoch abwechslungsreiche und ausgeklügelte Stufen, die trotz ihrer linearen Struktur nicht an kleinen Abzweigungen und verborgenen Extras vermissen lassen – auch wenn manche davon dank diverser Backtracking-Momente zwangsweise abgeklappert werden müssen. Das streckt die Spielzeit insgesamt auf ein ordentliches Niveau, der ein oder andere Level mehr hätte aber sicherlich nicht geschadet. Nichtsdestotrotz: Die Abenteuer der Halb-Dschinn-Heldin sind ungemein spaßig, motivieren vom turbulenten Anfang bis hin zum fulminanten Finale und sollten von jedem Jump 'n' Run-Liebhaber unbedingt gespielt werden!

Freigeist: Tjark Michael Wewetzer für PlanetVita.de

Leserwertung:

*****

Noch keine
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-
Lockere Hüpferei, wunderschöne Kulissen, viele Geheimnisse: Ein astreiner Plattformer, den man gespielt haben muss!

Wertung

Astreines Level-Design

Abwechslungsreiche Areale

Viele verborgene Extras

Humorvolle Dialoge

Könnte ein bisschen länger sein

Teils katastrophale deutsche Übersetzung

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1 Kommentar